2011 gut aufgestellt, heute mit Erfolg ins Berufsleben gestartet
Mit dem richtigen Engagement und motivierenden Partnern zum Erfolg
Die Erfolgsgeschichte des Förderprogramms TEP, das junge Eltern ohne Erstausbildung in eine Ausbildung in Teilzeit vermittelt und begleitet, startete 2011 als Projekt der Alternative Lebensräume GmbH. TEP steht für Teilzeitberufsausbildung - Einstieg begleiten - Perspektive öffnen und wird vom Land NRW aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds gefördert und von der Regionalagentur Siegen-Wittgenstein und Olpe in der Umsetzung unterstützt. Die Erwartungen lagen 2011 hoch und auch die Anforderungen, denn die Projektleitung wie auch die Teilnehmenden waren die ersten im Siegerland, die somit auch eine Lanze brechen mussten, für das Umdenken im Ausbildungsbereich. Sie mussten beweisen, dass sie die Motivation, das Zeitmanagement, die Ausdauer und die Kompetenz haben, in einem Lehrbetrieb ihre Ausbildung genauso gut zu absolvieren, wie ein Vollzeit-Azubi ohne Doppelbelastung.
Fünf aus dem ersten TEP-Jahrgang haben nun mit Erfolg ihre Prüfungen abgelegt. Insgesamt konnten von 2011 bis 2013 18 engagierte Eltern in eine Ausbildung in Teilzeit vermittelt werden und in diesem Jahr freuen sich bereits sechs Azubis auf den 1. August. Ob jemand die drei Jahre durchhält und wie die Abschlüsse ausfallen, das hängt weniger vom Berufsbild ab, sondern zu großen Teilen von dem Einsatz, den die Auszubildenden in ihre berufliche Perspektive einbringen. So ist es nicht verwunderlich, dass die meisten aus dem Programm TEP, die jetzt ihre Prüfungszeugnisse in Empfang nahmen, mit guten und sehr guten Noten abgeschlossen haben.
Zum Beispiel Lidia Nargonova, die bei Deichmann in der City-Galerie ihre Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau mit der Note gut abschloss. Im Gespräch mit dem Filialleiter Herrn Range, betont dieser, dass er bei Frau Nargonova mit einem besonderen Engagement rechnen durfte und das habe sie bis zum letzten Tag gezeigt. „Sie hat sich über die Maßen hinaus engagiert“, sagt er und zieht den Hut vor dieser Leistung, Beruf und Elternpflichten so gut miteinander verbunden zu haben. „Mit der richtigen Einstellung ist das zu schaffen“, ergänzt er, daraufhin befragt, ob insbesondere auch das Lernen der Berufsschulinhalte für Menschen mit der Doppelbelastung schwerer wäre. Weitere Erfolgsgeschichten, die mit einer Übernahme in den Betrieb honoriert wurden, schrieben die jungen Mütter Stephanie Kraft und Julia Schuppert. Die Steuerfachangestellte Stephanie Kraft wird mit dem gleichen Stundenkontingent in ihrem Ausbildungsbetrieb in Dahlbruch als Fachkraft arbeiten und auch die Frisörin Julia Schuppert, die ihre Gesellenprüfung als Beste ablegte, freut sich über die Festanstellung in ihrem ausbildenden Salon in Eiserfeld.
Diese jungen Frauen haben es durch ihren Einsatz, ihre Zielstrebigkeit und ihr organisatorisch, planerisches Vorgehen geschafft, was viele in ihrer Situation, mit einem kleinen Kind zuhause und manchmal auch Alleinerziehend, sich nicht zu träumen trauen. Sie geben ein Beispiel dafür, dass es möglich ist, Kinder und Berufsleben zu meistern“, begeistert sich Projektleiterin Ursula Rauscher als eine Gratulantin für die erfolgreichen Berufsstarter. „Der Abschluss des ersten Laufs von TEP 2011 zeigt deutlich, dass auch Betriebe mit dieser Form der Ausbildung gut fahren, denn in allen Fällen waren die Ausbilder von den Leistungen der jungen Mütter und dem Vater, angetan“, rührt sie die Werbetrommel für die bislang noch unversorgten Programmteilnehmenden des Jahres 2014 und lädt interessierte Betriebe ein, sich bei ihr zu informieren.
Das Ziel, des durch das Land NRW mit Mitteln des ESF geförderten Programms, junge Menschen mit Erziehungsaufgaben zu einem guten Start ins Berufsleben zu verhelfen und gleichzeitig Betriebe für die Ausbildung in Teilzeit zu gewinnen, konnte bislang erreicht werden. Mit ein Grund für den Erfolg ist das passgenaue Ermitteln von Talenten und Wünschen der jungen Eltern und das Zusammenbringen mit den passenden Unternehmen.