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Es kann losgehen: Ausbildung in Teilzeit zur Pflegefachfrau und zum Pflegefachmann

Teilnehmende von TEP informierten sich rundum, auch in der DRK Kinderklinik Siegen und im BiGS

Siegen. Einen rundum guten Einblick in die Ausbildung in Teilzeit in der Pflege erhielten die Teilnehmerinnen von TEP mit der Projektleiterin Ursula Rauscher und der Vertreterin der Regionalagentur, Dorothea Kuhl, jüngst bei einem Besuch der DRK Kinderklinik in Siegen. Hier begrüßte die Bereichsleiterin Pflege und Zuständige für die Auszubildenden, Simone Hensel, die Interessentinnen zum „Doppeltermin“. Denn im Anschluss an die anschauliche Präsentation ging die Gruppe zum benachbarten Bildungsinstitut für Gesundheitsberufe Südwestfalen (BiGS), vertreten durch den Institutsleiter Uwe Mayenschein und den Stellvertreter Jens Eckardt, um dort hilfreiche weitere Informationen zum theoretischen Teil der Ausbildung zu erhalten.

In den Wochen zuvor war TEP bereits zu Besuch bei zwei weiteren Trägerkliniken. In der Marien Gesellschaft Siegen führten Nadine Georg und Klaus Stinner durch den informativen Morgen. Dieser Träger bietet neben der Ausbildung in Teilzeit im Klinikum auch diese in Altenpflegeeinrichtungen an. Nach Orientierungs-, Pflicht- und Wahleinsatzzeiten erfolge die Vertiefung und am Ende stehe das Examen als „Generalistischer Abschluss“. Auch das im Klinikum Siegen beteiligt sich an dem Teilzeitmodell. Beim dortigen gegenseitigen Kennenlernen informierten Pflegedirektor Armin Heck und die Zentrale Praxisanleiterin Vera Haandrikman die Gäste von TEP über das neue Teilzeit-Angebot und den Beruf der Pflegefachkraft im Allgemeinen. Es wurden auch einige Fragen beantwortet, wie zum Beispiel auch die nach den Fachabteilungen und nach Perspektiven im Pflegeberuf. Sie konnten auch mit Pflegekräften aus der Praxis sprechen und sich beim Rundgang weitere direkte Einblicke in die Vielseitigkeit des Klinikums verschaffen, das auch „akademisches Lehrkrankenhaus“ ist und dem ein MVZ angegliedert ist.

In der DRK Kinderklinik ging Simone Hensel auf die Gäste ein, um zu erfahren, was diese von ihrer Ausbildung in Teilzeit erwarten. Ein Punkt, der häufiger genannt wurde war, dass man hoffe, im Team gut aufgenommen zu werden, wenngleich man nicht in Vollzeit arbeiten würde und dass auf die Umstände der Menschen mit Familienverantwortung eingegangen werde. Während des Besuchs am Wellersberg wurde deutlich, dass bei der Planung der Ausbildung zur Pflegefachfrau und zum Pflegefachmann, ein großes Augenmerk genau darauf liegt.

Die Präsentation in der Kinderklinik war angereichert mit Einblicken in die einzelnen Stationen und dem Gesamtspektrum der dortigen Angebote für Kinder und deren Eltern. Die Klinik ist auf die Behandlung von Frühchen ausgelegt, bis hin zu den Jugendlichen, bietet mit der Kinderinsel Langzeitpflege, im Bereich der psychischen Erkrankungen vollstationäre Betreuung und eine Tagesklinik. Ein MVZ ist auch integriert, ergänzte Arnd Dickel (DRK Kinderklinik, Marketing).

Der Fachkräftemangel hat dazu bewogen, die Ressourcen von Menschen mit Pflegeverantwortung, die einen Beruf erlernen möchten, nicht außer Acht zu lassen, sondern ein Konzept zu erarbeiten, ihnen die Ausbildung in Teilzeit zu ermöglichen. So wurde aus der generalistischen Ausbildung in Jahr 1 und 2 nebst einer Spezifizierung im 3. Jahr, eine Ausbildungsdauer in Dritteln, wobei ein Drittel 16 Monaten entspricht. Die Ausbildung in der Pflege umfasst vorgeschriebene Stundenkontingente, die in Theorie und Praxis absolviert werden müssen. Diese Stunden (2.100 Theorie, 2.500 Praxis) wurden von 12 auf 16 Monate verteilt. Was sich jetzt so einfach anhört, setzt einige Gedanken im Vorfeld voraus. So werden die Teilzeitauszubildenden 30 statt 40 Wochenstunden haben, die Schulzeiten wurden familienfreundlich auf 8:30 bis 13:45 Uhr gelegt, die Ferienzeiten müssen Berücksichtigung finden. Dazu braucht es Flexibilität, auch seitens der angehenden Pflegefachpersonen. Bestimmte Bereiche und Schichten sind fester Bestandteil der Ausbildung. Die Kliniken arbeiten rund um die Uhr.

Ausbildungsbeginn in der Trägergemeinschaft ist der 1.10. und der 1.4. Zum 1. Oktober wird in diesem Jahr keine Klasse zusammenkommen, erfuhr die TEP-Gruppe, aber die Personen, die sich bereits dafür beworben haben, können dennoch ihre Ausbildung in Teilzeit beginnen. Die Verantwortlichen waren sich einig, dass sie dies umsetzen können und sie hoffen, dass sich für den 1. April 2024 mehr Ausbildungswillige zusammenfinden, um in Klassenstärke einen Kurs starten zu können. Auch von TEP hatten sich bereits Mütter beworben und wurden angenommen. Ursula Rauscher: „Nicht nur Mütter können im Projekt zur Ausbildung in Teilzeit aufgenommen werden, auch Väter.“

Wie individuell die Planungen des BiGS aussehen, davon konnten sich die Gäste ein Bild machen, denn für alle Schülerinnen und Schüler, so Jens Eckardt, wird ein Plan erstellt, den die Auszubildenden für 180 Tage im Voraus auf ihrem Smartphone haben. Insgesamt ist das BiGS digital aufgestellt, das beginnt schon am Eingang mit einer Stele mit aktuellen Meldungen und Stundenplänen, geht weiter über elektronische Boards in den Klassenräumen, einer speziellen Online-Bibliothek für alle Lehrbücher. Doch es gibt auch noch eine Bibliothek mit Büchern und Sitzecken. Faszinierend waren die verschiedenen „Skill-Labs“, mit Zimmern für Kranke, Senioren und Frühchen, in denen die angehenden Pflegekräfte Praxiserfahrungen sammeln können, wie an der umbaubaren Patienten-Puppe, die durch Technik „wach“ wird. Moderne Kommunikationsmedien dürfen auch für Bewerbungen genutzt werden. Simone Hensel: „Sie können uns Ihre kompletten Bewerbungsunterlagen auch per Mail zukommen lassen: pflegeausbildung@kinderklinik.de.“

Die gemeinnützige Trägerin Alternative Lebensräume GmbH bietet das Projekt TEP-Ausbildung in Teilzeit an, mit finanzieller Unterstützung des Landes NRW und des Europäischen Sozialfonds. TEP steht für „Teilzeitberufsausbildung-Einstieg begleiten-Perspektiven öffnen“. Im TEP-Programm erhalten die Teilnehmenden tatkräftige Unterstützung durch Ursula Rauscher bei ihrer Ausbildungsplatzsuche, bei den Bewerbungen und bietet auch innerhalb der ersten 6 Monate der Ausbildung Unterstützung für Betrieb und Azubi. Bei Interesse an der Teilnahme am Projekt TEP können sich Mütter, Väter und Personen, die in ihrem Haushalt Familienangehörige pflegen, gerne bei Ursula Rauscher melden: 01771626704 oder per E-Mail, ursula.rauscher@alia-siegen.de.

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